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Bericht aus Berlin (von Carsten Peters)

Bericht aus Berlin (von Carsten Peters)

Bundesfinale vom 21.-25.09 2008

Für den Schüler Jan Dierks und auch für mich, war das Herbstfinale in Berlin zum dritten Mal in Folge der Höhepunkt unserer Bemühungen im Schulrudern. Für Lukas Staffen, Thorsten Schultz und Martin Nießner und auch für die Steuerfrau Lisa Jasbinscheck war das Bundesfinale das zweite Rennen ihrer jungen Sportlerkarriere. Wurde der Landesentscheid im Juni noch mit Längen Vorsprung gewonnen, hieß es für die Cochemer Realschüler sich mit den 12 besten Schulmannschaften aller Bundesländer zu messen.
Einen 5. Platz wie im letzten Jahr erhofften sich die 4 Ruderer, aber da saßen auch noch mit Thomas Soot, David Föllenz und Sebastian Heimes erfahrene und austrainierte Rennruderer im Boot.

Die Olympiastrecke Berlin Grünau ist von ihrer Lage, ein wunderschönes Ruderrevier. Dennoch ist die Strecke berüchtigt für Wind und Wellen. Dauerregen sorgte in diesem Jahr für eine fast glatte Wasserfläche.

Von den Tribünen im Zielbereich hat man einen ungehinderten Blick bis zum Start bei 1000m und so erkannte ich mit Schrecken, dass das Rennen nach 50m abgebrochen wurde. Ich sorgte mich schon um das Wohl unserer guten alten Frauenlob. Doch schnell klärte sich der Rennabbruch. Ein Kohlefaserskull der Schüler vom Sportgymnasium Potsdamm war glatt durchgebrochen. (Die späteren Bundessieger)
Die beteiligten Boote durften die Regattastrecke nicht verlassen, um mit 50 Minuten Verzögerung das Rennen mit 6 durchgefrorenen Mannschaften neu über die Strecke zu bringen.
Nach zwei letzten Plätzen in Vor- und Hoffnungslauf wurden die Ziele für den nächsten Tag auf mehrere Minimalziele zurückgeschraubt.
Ziel 1: Nicht Letzter werden.
Ziel 2:    Noch das ein oder andere Boot hinter sich lassen.
Ziel 3:    Alles geben.

Ziel 1 wurde erreich. Die Schüler der Integrierten Stadtteilschule Am Leibnizplatz Bremen kamen nach dem Cochemer Boot ins Ziel.
Ziel 2 war greifbar. Bis zum Schlussspurt waren das Boote des Humboldt-Gymnasiums Ulm, Wilhelm-Gymnasium Hamburg und des Gauß-Gymnasiums Schwedt/Oder auf Schlagdistanz.
Ziel 3 wurde voll erfüllt. Aussage Martin Nießner: „Ich wusste nach dem Ziel nicht mehr wie ich aus eigener Kraft aus dem Boot kommen sollte.“

Noch am gleichen Abend waren alle Sportler zur Abschlussveranstaltung in der Max-Schmeling-Halle eingeladen.

4224 Jugendliche aller 430 Mannschaften in den Sportarten Hockey, Tennis, Fußball, Beach-Volleyball, Schwimmen, Badminton, Golf, Leichtathletik und Rudern feierten die siegreichen Mannschaften. Ein Show-Programm der Extraklasse sorgte für einen gelungenen Abend und Eindrücke die die Schüler so schnell nicht vergessen.

Höhepunkte: Starauftritt der Bundeskanzlerin Andrea Merkel, die Weltmeister im Breakdance, Live Musik der Band Marquess, die Weltmeister im Beatbox (Mikrofonkünstler), BMX-Show, Diabolo-Duo, viele weitere Showakts und Olympiasieger und  Weltmeister als Paten der einzelnen Sportarten.

Von den 35 Gig-Booten gab es nur zwei Holzboote, unsere Frauenlob und ein weiteres Gig-Riemenboot aus Kreuznach.

In allen 9 Bootsgattungen der Altersgruppen WK II und WK III waren Schülermannschaften aus Rheinland-Pfalz vertreten. Dennoch schaffte nur ein Mädchenvierer WK II aus Ingelheim überhaupt die Teilnahme am A-Finale. Sie standen am Ende verdient als 3. auf dem Siegerpodest.
Rheinland-Pfalz fährt den Sportgymnasien und Schülerruderriegen hinterher. Der vorletzte Platz des Ländervergleichs zeugt nicht gerade von  guter Talentsichtung und Förderung.

Carsten Peters